Buchvorstellungen
Weitere Buchvorstellungen»
Abwege
Ein Jugendroman
von Dmitri Schuster
Kommentar
Jan hat sein erstes Date mit der als unerreichbar geltenden Lily.
Dann aber erkrankt sein reicher Großvater in Amerika schwer.
Jan fährt zu ihm: Nicht ohne, dass sich zuvor
Jan und Lily die Treue versprochen haben.
Dann aber prallen nicht nur in Amerika die Sphären persönlicher und kollektiver Katastrophen zusammen:
Zum einen die der persönlichen Trivialität, Sorglosigkeit und des heldenhaften privaten Scheitern eines Jugendlichen, zum anderen die eines kommenden Krieges, welcher die Sorglosigkeit und Privatheit gründlich zerschlagen wird.
Dass Dmitri Schuster seinen Jugendroman bereits wenige Monate vor Ausbruch des Ukraine-Krieges mit diesen Zusammenhängen niedergeschrieben hatte, gibt seinem Roman einen prophetischen Charakter.
Prophetisch ist aber auch oft das Natürliche, bezogen auf den Zusammenhang zwischen dem privaten und dem kollektiven Geschehen. Dieser besteht darin, dass der Einzelne intuitiv das kommende Allgemeine erahnt, und dass seine persönlichen Krisen bereist die kollektiven Krisen s i c h t b a r machen.
Des Weiteren knüpft das Schicksal des jungen, gutwilligen und begabten Jan an die dauerhaften Themen von Sinn und Gerechtigkeit an und an die von Glück und Leid bzw. Lohn und Strafe bis zurück in das alttestamentarische Hiob-Thema.
Und das wirft die Frage auf:
„Ab wann lief etwas bei Jan schief?“
Und dann diese Frage zu den weiteren noch tiefer beunruhigenden Fragen führt:
„Gab es überhaupt einen Point of no return in seiner Story? Oder lag er schon vor seiner Story?“